Kompositionen
Kaum reichte sein Kopf über die Klaviertastatur, begann Andy Mokrus bereits alles nachzuspielen, was er hörte. Dabei war es ihm gleich ob es sich um Radioschlager oder Klavierkonzerte handelte - nur ohne Noten musste es sein.
Nachdem er die in den 70-er Jahren übliche klassische Klavierausbildung genießen durfte, verbrachte in den 80–er Jahren - sozusagen als Ausgleich - ungezählte Nächte in Übungskellern als Jazz- und Rockpianist.
Später gewährten ihm Studienreisen Einblicke in die faszinierenden musikalischen Kulturen Afrikas, Lateinamerikas und Osteuropas. In diesen Jahren erwarb der Pianist die Fähigkeit in allen gängigen Musikstilen zu improvisieren.
Andy Mokrus Werke spielen mit musikalischen Formen und Bildern und vereinen häufig Elemente verschiedener Musikgattungen oder Kulturkreise zu einer persönlichen Sprache:
- Während des Studiums an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover schrieb er mehrere Konzertprogramme für seine Fusionband PAIA. Das Ensemble wurde 1998 mit dem niedersächsischen Jazzpreis ausgezeichnet.
- Darauf folgten Akustische Jazz-Projekte, solistische Klaviermusik mit klassischen Einflüssen und zwei Chansonprogramme für das er niederdeutsche Texte der Schauspielerin Traute Römisch vertonte. 2006 wurden die beiden Künstlern dafür mit dem niederdeutschen Kulturpreis der Stadt Bad Bevensen geehrt.
- Eine besondere Gelegenheit, sich der Verbindung unterschiedlicher Musikgattungen zu widmen, bot Andy Mokrus die Zusammenarbeit mit klassischen Orchestern:
Eine Improvisation mit den Bamberger Symphonikern in der „Letzten Uraufführung des Jahrtausends“ (31.12.99) und die Uraufführung seines ersten Konzertes für Klavier und Orchester mit Collegium Musicum im Februar 2005. - Durch einen Kompositionsauftrag der Landeskirche Hannover entstand 2002/ 03 die Jazz Suite für einen Kirchenraum. Die aus 18 Variationssätzen bestehende Komposition für Jazzband (und wahlweise mit Chor ) vereint die unterschiedlichen Spielarten des modernen Jazz mit Elementen zeitgenössischer Musik und war unter anderem im August 04 auf dem Festival der europäischen Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd zu hören. 2005 wurden die Komposition und dazugehörige CD „Impressions En Suite“ mit dem Jazzpreis des Landes Niedersachsen ausgezeichnet.
- Ein Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen ermöglichte 2006- 2007 die Komposition eines weiteren Werkes für improvisierendes Klavier und Symphonieorchester, das sich mit musikalischen Traditionen Osteuropas auseinandersetzt.
- Für einen Kompositionsauftrag des Projektes Jazz Art Niedersachsen stellte Mokrus die Verbindung zwischen Kammermusik und verschiedenen Improvisationsformen her. Bemerkenswert ist dabei die Besetzung: Streichquartett, Vibraphon, Klavier und ein Bläser. Im Rahmen der Biennale „JazzArt“ fanden 15 Konzerte im norddeutschen Raum statt.
Ein Konzertmitschnitt wurde im NDR im Februar 2012 gesendet. - Zur Eröffnung einer Dauerausstellung auf Schloss Agathenburg entstand 2011 die „Kleine Barock Suite“ für Saxophon, Kontrabass und Klavier. Sie verbindet die Strukturen einer Bach Suite mit Klängen und Improvisationen des modernen Jazz.
- Die Klavierkomposition „Code Irini“ für den Diabelli Wettbewerb 2014 verbindet Techniken der Mimal- Music mit Klängen der klassischen Moderne. Hinter dem Werk steht die Idee, dass sich die Menschen zwar nach Frieden sehnen, ihn aber nicht praktizieren können.
- 2015 entstehen Arrangements für die Zusammenarbeit von Marquess und der Hannover Big Band.
- Die im wahrsten Sinne des Wortes eindrucksvolle Komposition „Yin Yue“ (Mandarin-Chinesisch für „Musik“) ist die kompositorische Aufarbeitung aller Sinneseindrücke, die auf Andy Mokrus während einer China-Reise einwirkten.
Das 2019 uraufgeführte Auftragswerk für das Landesjugendblasorchester Niedersachsen spielt dabei mit Melodien und Klangfarben der chinesischen Musik, gleichzeitig bewahrt es aber einen europäischen Blick, oder besser ein europäisches Ohr. - Komposition einer Jazz Fuge für Bigband anlässlich der Hannover Bigband Tournee nach Kansas City 2019